„Prismaismus“ nannte der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger (1871–1956) seine Studien zu Licht und Zeit. Das träge Spiel der Farben an einem windstillen Tag am Meer war ihm wohlvertraut. Mehr als 30 Jahre lang, bis zu seiner Emigration 1937, fuhr er fast jeden Sommer an die Ostsee, noch im Alter von 80 Jahren schrieb er über die Eindrücke der deutschen und polnischen Küste: „Sie waren für mein ganzes Schaffen mitbestimmend.“ Der Stillstand, der die bretonischen Fischer im Roman des französischen Marineoffiziers und Schriftstellers Pierre Loti (1850–1923) ereilt, hatte wenig mit dessen Leben zu tun. Er war ein passionierter Reisender und Bestsellerautor seiner Zeit, der die Exotik der fernen Welt in die Ruhe der bürgerlichen Wohnzimmer trug. Der in Barcelona geborene Münchener Lyriker Àxel Sanjosé (Jahrgang 1960) setzt die Zeit aus mit Worten, die er gleichsam handverlesen zu eigensinnigen Gedichten formt. Er hat keine Eile dabei, sein erster Gedichtband „Gelegentlich Krähen“ vereint Werke aus 17 Jahren. mw
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